Photovoltaikpark Klärwerk Gut Marienhof

Projektübersicht

Die Photovoltaikanlage am Klärwerk Gut Marienhof ist ein einzigartiges Beispiel für die Verbindung von nachhaltiger Energieerzeugung und städtischer Infrastruktur. Mit einer Anlagenleistung von 5 MW wurde die PV-Anlage auf dem Gelände der Münchner Stadtentwässerung errichtet und trägt zur Energieversorgung des größeren Klärwerks Gut Großlappen bei. Diese innovative Nutzung von Klärwerksflächen zeigt, wie industrielle Prozesse mit erneuerbaren Energien effektiv unterstützt werden können.

Besondere Verbindung zwischen Klärwerken

Obwohl die Anlage am Klärwerk Gut Marienhof installiert wurde, wird die erzeugte Energie im Klärwerk Gut Großlappen, etwa 13 km entfernt, genutzt. Die Energieübertragung erfolgt über eine speziell verlegte Kabeltrasse, die durch die Abwasserkanäle der Münchner Stadtentwässerung führt. Diese besondere Bauweise erlaubt es, die Solarenergie effizient und ohne zusätzlichen Flächenverbrauch an das größere Klärwerk zu leiten, das sich in der Nähe der Allianz Arena befindet.

Integration in die Energieinfrastruktur des Klärwerks

Im Klärwerk Gut Großlappen wird die erzeugte Solarenergie direkt genutzt, um die dortigen Prozesse zu unterstützen. Das Klärwerk betreibt bereits regenerative Erzeugungseinheiten wie Blockheizkraftwerke (BHKW), die mit vor Ort produziertem Klärgas betrieben werden. Die Photovoltaikanlage ergänzt diese Systeme ideal und sorgt dafür, dass der Großteil der erzeugten Energie direkt im Klärwerk verbraucht wird. Überschüssige Energie wird in das öffentliche Netz der Stadtwerke München eingespeist und trägt so zur allgemeinen Energieversorgung der Stadt bei.

Vorteile der Ost-West-Ausrichtung

Auch bei dieser Anlage wurde die Ost-West-Ausrichtung gewählt, um ein gleichmäßigeres Erzeugungsprofil über den Tag hinweg zu erzielen. Dies hat den Vorteil, dass die Energie nicht wie bei Südanlagen in den Mittagsstunden in großen Mengen ins Netz eingespeist werden muss, sondern gleichmäßiger direkt im Klärwerk verbraucht werden kann. Dies optimiert den Energieverbrauch vor Ort und entlastet gleichzeitig das öffentliche Netz.

Technische Herausforderungen bei der Kabelverlegung

Eine besondere Herausforderung dieses Projekts war die Verlegung der 13 km langen Kabeltrasse durch die Abwasserkanäle. Die kleinsten Kanalprofile hatten eine ovale Geometrie mit einer Breite von nur 1,6 m und einer Höhe von 2,8 m. Die Trassenmontage sowie der Kabelzug- und die Montagearbeiten dauerten insgesamt über 14 Monate. Trotz dieser schwierigen Bedingungen konnte die Kabeltrasse erfolgreich installiert werden, was das Projekt zu einem technischen Meisterwerk macht.

Fazit

Die Photovoltaikanlage am Klärwerk Gut Marienhof ist ein zukunftsweisendes Projekt, das zeigt, wie erneuerbare Energien effizient in bestehende städtische Infrastrukturen integriert werden können. Die Nutzung von Abwasserkanälen für die Kabelverlegung und die Ost-West-Ausrichtung der Module unterstreichen den innovativen Charakter dieser Anlage. Mit der erfolgreichen Implementierung trägt das Projekt nicht nur zur Energieversorgung des Klärwerks Gut Großlappen bei, sondern stärkt auch die regenerative Energieinfrastruktur Münchens insgesamt.